Der Südwesten

 

  • 1. Tag: Ankunft in Las Vegas

    Nach einem langen Flug landet Ihr mitten in der Wüste. Aufgrund des Jet Lag und nicht selten 104° Fahrenheit - also etwa 40° C - solltet Ihr den Ankunftstag ruhig angehen lassen. Wir übernachteten im Hotel Excalibur. Diesen “Luxus” könnt Ihr Euch ruhig gönnen, da alle Themenhotels in Las Vegas mit Schnäppchenpreisen Touristen in die eigenen Casinos locken wollen. Den Mietwagen könnt Ihr direkt am Flughafen abholen. Es bietet sich an, einen Mietwagen und das Hotel in Las Vegas bereits aus Deutschland zu buchen.


  • 2. Tag: Las Vegas

    Jedes Hotel in Las Vegas hat eine Attraktion. Wenn Ihr den Strip entlang geht, passiert Ihr den Eifelturm, fahrt mit einer Gondel durch Venedig und geht an Italien vorbei. Plötzlich explodiert ein Vulkan, ein komplettes Schiff sinkt samt Kapitän und qualmende Gullideckel geben der New York Kulisse den letzten Schliff.


  • 3. Tag: Lehman Caves, Nevada

    Auf der US 93 300 Kilometer durch die Wüste Richtung Norden - ohne Tankstelle. Bei den Lehman Caves müsst Ihr Euch einer Führung anschließen, um in die Tropfsteinhöhle zu gelangen. Aber: die Amerikaner verstehen es, diese Art von Tour spannend zu gestalten und brabbeln kein Buchwissen runter. In den Caves könnt Ihr an Seetieren, die in Steinen eingeschlossen sind, erkennen, dass einst die gesamte Region am Boden eines gigantischen Ozeans gewesen sein muss. Dann geht’s weiter über die US 50 - die einsamste Strasse der USA - Richtung Osten nach Salina. Ein Muss in Salina ist Mom’s Café - ein Familienbetrieb, urgemütlich und extrem lecker.


  • 4. Tag: Arches National Park und Hovenweep

    In diesem National Park gibt es über weit über 3.000 Bögen mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter. Zu den großen gelangst du über eine Strasse. Lediglich beim Delicate Arch, den auch in Deutschland viele aus der Zigarettenwerbung kennen, müsst Ihr einen Aufstieg von rund 45 Minuten einplanen. Lasst Euch den Landscape Arch nicht entgehen. Er hat eine Spannweite von mehr als 100 Metern und wird in den kommenden Jahren einstürzen.
    Über die US 191 geht’s gen Süden nach Blanding. In der Nähe liegt Hovenweep. Dabei handelt es sich um Indianer Ruinen. Um diesen Ort zu finden, benötigt Ihr extrem gutes Kartenmaterial oder fragt Euch in Blandind einfach durch.


  • 5. Tag: Blanding und Monument Valley

    Auf der I 163 passiert Ihr den Mexican Hat - einen kleinen spitzen Berg, der einen Stein in der Form eines Hutes balanciert. Nur wenige Meilen weiter liegt der Gooseneck Statepark. Hier durchschneidet ein sich schlängelnder Fluss das älteste bekannte Gestein der Erde.
    Vielleicht bietet das Monument Valley das richtige Ambiente, um Reiten im Western Style auszuprobieren. Übrigens, wer hier versucht, das Leben von heutigen Indianern kennenzulernen, findet entweder ein Mobil Home oder wird schlichtweg betrogen. Traditionell lebende Indianer gibt es nicht mehr. Lediglich zu Veranstaltungen schmücken sich deren Nachkommen mit Farben und Federkleidern.
    Wenige Meilen nachdem man wieder auf die I 160 stößt, zweigt eine kleine, unscheinbare Sackgasse, die US 564, nach Norden ab. Sie führt zur Rainbowbrige. Einer Sage der Indianer zu Folge handelt es sich dabei um einen versteinerten Regenbogen.


  • 6. Tag: Page und der Antelope Canyon

    Die US 98 ist eine kleine Abkürzung nach Page. Zwei Meilen vor Page liegt der Antelope Canyon. Dieser Canyon ist ein absolutes "Must See"! Eine schmale Felsspalte zwischen dem Lake Powell und dem flachen Land. Wenn es regnet, sammelt sich das gesamte Wasser von der Ebene und muss durch den Upper und den Lower Antelope Canyon zum See fließen. Da es sich bei der Ebene um eine gigantische Fläche handelt, fließt das Wasser in großer Höhe und mit gewaltiger Geschwindigkeit durch den vergleichsweise winzigen Spalt. Dieses Phänomen mitten in der Wüste ist übrigens auch 12 Touristen zum Verhängnis geworden, die von den Wassermassen mitten in der Wüste völlig überrascht wurden. Touren werden von Veranstaltern mitten in Page angeboten. Besser und günstiger aber ist es, direkt bei den Indianen auf Tour zugehen, auf deren Grund sich der Canyon befindet. Noch ein kleiner Tipp: benutzt im Canyon keinen Blitz. Dadurch würde nämlich das schöne Rot zu einem hässlichen Grau werden.
    Page selbst ist bekannt wegen des Lake Powell, einem Stausee. Auch hier bietet sich eine Beinah-Superlative: es ist nämlich der zweitgrößte Stausee der Welt.


  • 7. Tag Canyon: Bryce and Zion

    And der I 89 liegt im letzten Dorf vor der US 12 ein kleines Hotel. Es besteht aus einer kleinen alten Tankstelle, einem Convinient Store gleich neben dem Frühstücksraum und ganz vielen kleinen Holzhäuschen, die durch eine Veranda miteinander verbunden sind. Eine schöne und günstige Übernachtungsmöglichkeit in Canyon-Nähe.
    Im Bryce Canyon: Mästet keine süßen Streifenhörnchen. Das machen schon die anderen 1,5 Millionen Besucher. Genießt lieber die Wunder der Natur. Ein ganzes Tal voller Hügel, die aussehen, als wenn Riesen mit rotem Matsch gespielt hätten. Wenn Ihr noch etwa zwei Meilen auf der US 12 bleibt, anstatt in den Park abzubiegen, findet Ihr auf der rechten Seite gleich hinter einer Kurve einen unscheinbaren Parkplatz. Haltet hier an und folgt dem Trampelpfad. Ihr geht über einen gewaltigen Baumstamm, über Steine im Wasser, an losen Abhängen entlang und gelangt zu einem kleinen aber schönen Wasserfall.
    Zion ist das ganze Gegenteil von Bryce. Die Schönheit und der Reiz vom Zion Canyon liegen in seiner Gewaltigkeit, die man am besten von unten bestaunt. Dort führt ein Wanderweg zwischen 900 Meter hohen Felswänden und dem Virgin River durch den Sumpf.


  • 8. und 9. Tag: The one and Only Grand Canyon

    Wenn Ihr etwas auf Euer Geld achtet, sucht in Williams oder Flagstaff nach einem Motel.
    Für eine Wanderung in den Canyon müsst Ihr bereits von Deutschland aus eine Backcountry Permit beantragen. Über den South Kaibab Trail (10,3 km bei 1800 Höhenmeter) geht runter. Alternativ zum Bright Angle Campground könnt Ihr auch in der Phantom Range übernachten. Im Colorado River ist es wegen der straken Strömung nicht möglich, zu schwimmen, aber eine ganz anständige Erfrischung bietet auch der Bright Angle Creek.
    Reißt Euer Zelt um fünf noch vor der Morgendämmerung ein, um einen Vorsprung vor der stechenden Hitze zu bekommen. Für den Rückweg bietet sich der Bright Angle Trail an (14,9 km bei 1360 Höhenmeter).


  • Backcountry Permit

    Wichtigste Voraussetzung für diesen Hike ist eine Backcountry Permit vom National Park Service.
    Da Ihr nicht die gleichen Fehler machen müsst, hier noch ein paar Tipps:
    Versucht nicht in einem Tag in den Canyon runter und wieder hochzu wandern. Anders als beim Berg wird es im Canyon immer wärmer und der anstrengende Teil, der Aufstieg, kommt zum Schluss. 50°C sind keine Seltenheit.
    Zieht eine Radlerhose anstatt Unterwäsche an. Alles andere scheuert die Haut auf.
    Zieht keine frischen Socken an. Reste vom Waschmittel können richtig schmerzhaft werden.
    Cremt mit “Gehwohl in der silbernen Tube” Eure Füße vor dem Wandern ein. Dann gibt’s auch keine Blasen.
    Mit  Mineralienzusatz im Wasser ist man auf der sicheren Seite. Der Körper könnte mehr Mineralien verlieren, als er durch pures Wasser wieder aufnehmen könnte.
    Chips (!), Obst und Gemüse. Salz ist wichtig. Alles außer Obst und Gemüse löst in der Hitze Ekelgefühle aus.
    Alle weiteren Hinweise bekommt man mit der Backcountry Permit in Form eines Videos zugeschickt.


  • 10. Tag: Santa Barbara

    Nach diesem Erlebnis ist sicherlich eine weiteren Übernachtung in Williams angesagt. Fahrt danach die I 40 Richtung Westen - vorbei an dutzenden von Werbeschildern der Geisterstadt Calico. Die Attraktion ist eine Abzocke und nicht sehenswert. Eine richtige Geisterstadt stelle ich am 15. Tag vor. Wer in Ventura übernachtet kommt viel günstiger davon als in Santa Barbara.
    Am nächsten Tag: Schwimmen im Pazifik. Danach noch ein Bummel durch das wirklich schöne Santa Barbara. Und über den I 101 zum langersehnten Highway 1.


  • 11. - 13. Tag: San Francisco

    Cabel Cars, Golden Gate und Alcatraz. Wenn Ihr eine Tour zur weltberühmten Gefängnisinsel machen möchtet, kümmert Euch rechtzeitig um Tickets und vermeidet wenn möglich das Wochenende. In Ashbury Haight (dieser berühmte Stadtteil mit kleinen Häuschen und Blick auf die gesamte Stadt) kann man super gemütlich und günstig frühstücken. Ein drei Tages Pass für die öffentlichen Verkehrsmittel bietet sich an. Die Cable Cars sind dabei übrigens eingeschlossen. Eine Jacke für diesen Teil Californiens ist mit Sicherheit auch im Sommer angebracht.


  • 14. Tag Reno und Carson City:

 

    Was es in Reno zu sehen gibt? Nun, stellt Euch Las Vegas in klein vor...
    Nördlich von Reno ist ein wunderschöner roter Berg, ein Geysir.
    Carson City wirkt wie ein Dorf, ist aber die Hauptstadt von Nevada. Gleich in der Nähe ist der Lake Tahoe
    .


  • 15. Tag: Boodie

    Kurz vor dem Monolake an der I 395 liegt eine einzigartige Geisterstadt. Einst haben hier 30,000 Menschen gelebt und nach Gold gegraben. Mit großen Erfolg. Die Fabrik, in der das Gestein zerstampft wurde steht noch heute. Das Fahrsystem für die Gesteinsbrocken wurde vom Konstrukteur der Cable Cars gebaut. Eine kleine, unbedeutende Firma baute hier die erste Stromleitung der Welt in einer schnurgeraden Linie, da man Angst hatte, Strom könne nicht um Kurven fließen. Die kleine Firma war übrigens Westinghouse, heute einer der weltgrößten Konzerne. Die Menschen in der Stadt wurden quasi über Nacht von versiegten Brunnen überrascht. Noch heute ist alles so, wie es die Menschen bei der Flucht aus Ihrer Stadt stehen und liegen ließen. Auf einer Tour werdet Ihr in die damalige Zeit zurückversetzt. Von der Dame in alter Kleidung werdet Ihr als der neue Mienenarbeiter begrüßt und zu einem Rundgang durch die Fabrik gebeten. Hier schildert sie in altem Englisch welche Tätigkeiten gesundheitliche Risiken mit sich bringen und wo gerade mal wieder jemand durch Unachtsamkeit von einem Lederriemen erfasst wurde.


  • Wer immer noch nicht genug Natur gesehen hat...

 

    ...hier liegt der Yosemite National Park.


  • 16. Tag: Beatty, Death Valley

 

    In der Nähe von Beatty an der I 95 liegt Rhyolite, ebenfalls eine Geisterstadt. Hier steht ein Haus dessen Hauptbestandteil Flaschen sind. Bemerkenswert ist eigentlich, dass diese Geisterstadt wohl an der richtigen Stelle stand, denn um die Ecke wird Gold industriell abgebaut. Dabei wird ein Berg abgetragen, in einer Halle von dem Gold getrennt und auf der anderen Straßenseite wieder aufgeschüttet. Bemerkenswert. Wenn Ihr mögt könnt Ihr von hier in das Death Valley fahren.


  • 17. Tag: Las Vegas, Hoover Dam

 

    Ein kurzer Besuch beim Hoover Dam und ein ganzer Tag in Wet'n'Wild, einem Wasserpark mit vielen vielen Rutschen, dürfte ein angemessener Ausklang dieser super schönen Reise sein.